Fotografie-Mythen

Immer öfters begegnen mir im Alltag Aussagen, Rund um die Fotografie, welche man immer wieder hört. Aber ist dieses stark verbreitete Halbwissen auch richtig? Im Anschluss möchte ich erklären, wie ich persönlich zu den größten Mythen in der Fotografie stehe und was ich von diesen Aussagen halte:

 

Mythos 1: Nur mit einer wirklich teuren Kamera, kann man richtig gute Bilder machen.

Dieser Mythos ist tatsächlich gerade unter Anfängern der Fotografie sehr verbreitet.
Fakt ist aber, die Kamera ist nur das Tool und da spielt es erstmal nur eine geringe Rolle, wie teuer das Werkzeug war.  Angenommen ihr wollt Zuhause ein Loch in die Wand bohren. Macht es da einen Unterschied, ob die Bohrmaschine 30€ oder 100€ gekostet hat? Oder macht ein Sportwagen eine gewisse Person automatisch zum besseren Autofahrer?

Selbstverständlich kann man mit einer besseren Ausrüstung theoretisch bessere Bilder machen. Jedoch muss man dafür mit seinem Werkzeug, in diesem Fall der Kamera richtig umzugehen wissen.
Ihr bestimmt das Bild und Ihr macht das Foto, nicht die Kamera. Eine Hochwertigere Fotoausrüstung sorgt dabei nur für eine bessere Qualität.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man selbst für insgesamt unter 1000€ (Kamera, Objektiv, Stativ usw.) eine wirklich brauchbare Ausrüstung bekommt, mit der man beeindruckende Fotos machen kann.  Gerade wenn man in die Fotografie einsteigen möchte, muss es nicht unbedingt gleich eine Vollformatkamera sein. Eine mit APS-C Sensor, kombiniert mit einem guten Objektiv ist in der Regel völlig ausreichend! Vor allem solange die Fotografie „nur“ ein Hobby ist.

 

 

Mythos 2: Je mehr Megapixel, desto besser wird das Bild

Immer wieder wird in der Werbung damit geworben, wie viele Megapixel eine Kamera hat und man bekommt schnell den Eindruck – Je mehr desto besser. Auch dies ist so aber nicht ganz richtig.

Das Problem ist häufig, die Megapixel werden immer mehr und die Sensoren immer kleiner. Die Lichtmenge pro Pixel ist somit oft nicht mehr ausreichend und aus diesem Grund hat man gerade bei schlechten Lichtverhältnissen sehr schnell ein unscharfes Foto mit Rauschen im Bild. Man kennt dieses Problem sehr oft aus der Praxis, wenn man bei sehr wenig Licht mit dem Smartphone versucht ein anständiges Bild zu schießen. Das Problem ist offensichtlich: Zu kleines Objektiv, zu kleiner Sensor, zu hohe Bildauflösung.

Kurz gesagt, können zu viele Megapixel sogar eher schlecht als gut sein. Einen wirklichen Nutzen hat man nur, wenn der Sensor auch entsprechend groß ist. Viele Megapixel sind auch dann sinnvoll, wenn man von einem bestimmen Foto einen sehr großen Ausdruck machen möchte, wie zum Beispiel ein Plakat, oder wenn man häufig nur kleinere Bildausschnitte eines Fotos verwenden möchte.

 

 

Mythos 3: Smartphones werden die Spiegelreflex und Systemkameras ersetzen

Mittlerweile hört man immer häufiger, dass die „großen“ Kameras bald verschwinden werden, da sie von Smartphones ersetzt werden. Tatsächlich ist es so, dass man mit einem modernen Handy ziemlich gute Ergebnisse erzielen kann und die Software und Technik immer besser wird.

Dennoch bleiben Smartphones, Smartphones, welche mit winzig kleinen Objektiven und Sensoren ausgestattet sind, da man einfach nicht mehr Platz zur Verfügung hat. Eine Spiegelreflexkamera mit einem ordentlichen Objektiv ist sehr groß und schwer im Vergleich zu einem Handy und das hat seinen Grund. Schon rein Physikalisch ist es absolut nicht möglich dies alles in ein Smartphone zu komprimieren. Ein winziges Objektiv, kann einfach nicht so viel Licht aufnehmen, wie ein deutlich größeres. Das gleiche gilt auch für den Sensor.

Somit ist auch dieser Mythos nicht ganz richtig. Ich persönlich bin mir sicher, dass auch in 10 oder 20 Jahren keine Smartphones verwendet werden, um richtig gute Bilder zu machen.

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